Um Gift- und Schlackenstoffe auszuleiten, alte und chronische Prozesse zu lösen oder das Immunsystem anzuregen können folgende Therapien eingesetzt werden:
Aderlass
Der Aderlass ist eine sehr alte Therapie. Der griechische Arzt Hippokrates (460 bis 370 v. Chr.) wandte diese Therapieform bereits an. Den meisten ist der Aderlass durch Hildegard von Bingen bekannt. Der Aderlass wird auch als „blutentziehendes“ Verfahren bezeichnet.
Durch die gezielte Blutabnahme sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden.
Wirkung des Aderlasses auf unseren Körper:
Durchführung des Aderlasses
Die Blutentnahme erfolgt aus der Armvene. Es können bis zu 250 ml Blut entnommen werden. Je nach Zustand des Patienten und Indikation. Da ich mit einer Heidelberger Verlängerung arbeite, kann ich erkennen, wann der Körper fertig ist mit der Abgabe des Blutes.
Hinweis: Der Aderlass kann nicht bei jedem Patienten durchgeführt werden, Kontraindikationen sind:
Sanfter Aderlass nach Hildegard von Bingen
Der Aderlass richtet sich nach den Mondphasen, d. h. der Aderlass wird nüchtern am 1.-5. Tag nach Vollmond durchgeführt. Danach empfiehlt sich eine spezielle Diät nach Hildegard von Bingen.
Baunscheidtieren
Die Entstehung des Baunscheidt-Verfahrens:
Carl Baunscheidt (1809-1973) litt an Arthrose im Daumensattelgelenk. Eines Abends kam es in diesem Bereich zu mehreren Mückenstichen. Es fing an zu jucken und der Bereich rötete sich. Nachdem die Mücken gestochen hatten, waren auf einmal seine Beschwerden beseitigt. So entwickelte er das Baunscheidt-Verfahren.
Mit einem speziellen Nadelinstrument werden kleine Hautöffnungen geschaffen. Krankmachende Stoffe können so aus dem Körper entweichen. Ein spezielles Baunscheidt-Öl:
Vorgehen beim Baunscheidtieren
Wichtig ist, zu prüfen, ob eine mögliche Allergie gegen Inhaltsstoffe des Baunscheidt-Öls besteht.
Die behandelte Stelle kann für einige Zeit etwas brennen und jucken.
Die Quaddeln, die bei der Therapie gewünscht sind, können ca. 24 Stunden sichtbar sein. In diesen 24 Stunden sollte der Patient diesen Bereich nicht waschen.
Hier gilt, dass auf entzündlichen Stellen, Leberflecken, Muttermalen etc. nicht baunscheidtiert wird.
Nach der Desinfizierung wird mit dem Nadelinstrument der entsprechende Bereich ca. 1-2 mm genadelt.
Danach wird das spezielle Baunscheidt-Öl aufgetragen und verrieben. Dieser Vorgang wird je nach Quaddelbildung noch bis zu 2x wiederholt. Nach der Behandlung stellt sich ein wohliges Wärmegefühl ein.
Die Quaddeln entstehen durch die starke Durchblutung und sind ein gewolltes Symptom dieser Reiztherapie.
Blutegel-Therapie
Die Blutegel-Therapie gehört zu den ältesten Heilmethoden lt. überlieferter Geschichte.
Was macht die Therapie so besonders?
Vorgehensweise bei der Blutegel-Therapie
Bei den Blutegeln handelt es sich um medizinische Egel. Ich arbeite in meiner Praxis nur mit medizinischen Egeln der Bibertaler Blutegelzucht.
Die Egel sind ca. 2-4 cm lang und werden auf die gereinigte Haut gesetzt. Da diese „Tierchen“ sehr empfindlich sind, gibt es einige Regeln, die vor der Behandlung eingehalten werden sollten, damit der Egel beißt:
Zwischen 3-12 Egel können pro Behandlung zum Einsatz kommen.
Wenn der Egel satt ist, fällt er ab. Das kann zwischen 10-90 min. dauern. Danach verweilt der Patient noch eine Weile in der Praxis. Nach dem Abfallen wird der Biss noch offen gelassen für die therapeutische Nachblutung.
Danach wird dem Patienten ein saugfähiger Verband angelegt. Die Nachblutung kann bis zu 24 Stunden andauern und nach 12 Stunden sollte der Verband vor Ort in der Praxis gewechselt und die Wunde gesichtet werden. Nach der Behandlung sollte der Patient sich schonen.
Schröpf-Therapie
Das Schröpfen zählt zu den ältesten Therapieverfahren. Erste Aufzeichnungen gehen zurück auf ca. 3300 v. Chr. Die Schröpf-Therapie ist eine sanfte und regulative Therapie.
Man unterscheidet 3 verschiedene Arten:
1. Blutiges Schröpfen
Das blutige Schröpfen wird bei „Hitze- und Fülle“-Zuständen angewendet. Diese Stellen sind prall am Rücken sichtbar bzw. tastbar. Auch heiße Gelosen genannt.
Durch das oberflächliche Anritzen mit einer Lanzette und das anschließende Aufsetzen des Schröpfkopfes und dem dadurch entstehenden Unterdruck kann der Fülle-Zustand gemildert werden.
Dies ist eine Entlastung für den gesamten Organismus.
Die Schröpfköpfe verbleiben ca. 10-20 Minuten an der jeweiligen Stelle, hauptsächlich werden die Schöpfköpfe auf dem Rücken aufgesetzt.
HINWEIS: Es entstehen Blutergüsse, die den Therapieeffekt verstärken.
2. Trockenes Schröpfen
Das trockene Schröpfen wird bei „Kälte- und Leere“-Zuständen angewendet. Hier finden sich sulzige, schlecht durchblutete und blasse Verhärtungen. Auch kalte Gelosen genannt.
Die Schröpfgläser werden ohne Anritzen auf die Hautstellen aufgesetzt. Dadurch wird die Durchblutung verbessert und steigert den Stoffwechsel.
HINWEIS: Es entstehen Blutergüsse, die den Therapieeffekt verstärken.
3. Schröpfkopfmassage
Die Schröpfkopfmassage dient u.a. dem Auffinden von heißen und kalten Gelosen. Nach dem Auftragen von Massageöl wird mit einem Schröpfkopf für einige Zeit neben der Wirbelsäule massiert.
In meiner Praxis setzte ich diese Art der Massage häufig bei Verspannungen ein.
Heilpraktiker gehören nicht zu den zugelassenen Leistungserbringern in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Manche Krankenkassen übernehmen jedoch unter bestimmten Voraussetzung Behandlungskosten als freiwillige Satzungsleistung. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse.